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Hortensien schneiden

Bauernhortensien schneiden

Hortensien sind pflegeleicht und blühen sehr lange – außerdem sind ihre Blütenstände selbst im verwelkten Zustand noch attraktiv. Kein Wunder also, dass Hortensien zu den beliebtesten Gartenpflanzen gehören und in fast jedem Garten zu finden sind. Was den Rückschnitt von Hortensien betrifft, sind allerdings viele unsicher. Schneidet man falsch, kann die Blüte im Folgejahr ausfallen.

Die Bauernhortensie, die oft auch Gartenhortensie genannt wird, ist ein Halbstrauch. Das heißt, botanisch gesehen handelt es sich teils um ein Gehölz und teils um eine krautige Pflanze. Die jungen Triebe sind krautig, während die älteren, unten an der Basis liegenden Pflanzenteile holzig sind. Der Austrieb der Pflanzen ist basiton. Das heisst, dass die Pflanzen die Fähigkeit besitzen neue Triebe von der Basis her nachzuschieben. Sie wachsen dichttriebig und aufrecht.  Im Laufe der Jahre können sich je nach Sorte grosse Pflanzen mit einem Umfang und Höhe von bis zu 2 Meter entwickeln.  Das Ziel eines richtigen Rückschnitts ist die reichliche Blütenbildung. Mit ihren doldigen Blütenständen, die von Juni bis Oktober vorhanden sind, ist die Hortensie in Spätsommer in jedem Garten ein Hingucker. Wie schon der botanische Namensteil macrophylla (Großblatt) aussagt, den die Bauernhortensie trägt, sind ihre Blätter großflächig. Ihre Form ist oval und sie wachsen gegenständig. Das sommergrüne Laub wird im Herbst von der Pflanze abgeworfen. Zurück bleibt ein Meer dicht stehende Blütendolden. Im Herbst verändern die Blüten ihre Farbe oft von Grün zu Rostrot. Auf diese Weise zeigt die Bauernhortensie während ihrer langen Blütezeit ein beeindruckendes Farbenspiel bis in den Winter hinein.

Was wird geschnitten?

Die Gattung der Hortensien wird in zwei Schnittgruppen unterteilt. Zu den Pflanzen der Schnittgruppe 1 gehören alle Sorten der Bauern-Hortensie (Hydrangea macrophylla) und der Teller-Hortensie (Hydrangea serrata) sowie die Riesenblatt-Hortensie (Hydrangea aspera ‘Macrophylla’), die Samt-Hortensie (Hydrangea sargentiana), die Eichenblatt-Hortensie (Hydrangea quercifolia) und die Kletter-Hortensie (Hydrangea petiolaris). Alle diese Hortensien Arten haben eines gemeinsam: Sie legen den neuen Austrieb für das nächste Jahr inklusive der endständigen Blütenknospen schon im Vorjahr an. Wenn Sie im Herbst eine dicke Knospe vorsichtig öffnen, kann man darin eine Blüte erkennen! Daraus ergibt sich, dass man die Bauernhortensie nur schwach zurückschneidet, um den neuen Austrieb zu schonen. Der beste Termin für den Rück-schnitt der Schnittgruppe 1 ist das zeitige Frühjahr. Die meisten Arten dieser Schnittgruppe sind etwas frostempfindlich. Deshalb entfernt man mit den alten Blütenständen auch gleich alle Triebspitzen, die im Winter erfroren sind. In der Regel entfernt man dicht oberhalb des ersten intakten Knospenpaars den alten Blütenstand und lichtet die gesamte Pflanze bei Bedarf noch etwas aus, indem man die ältesten Triebe auf Bodenhöhe abschneidet.  Alle Arten dieser Gruppe können auch einen starken Rückschnitt ertragen. In diesem Fall muss für ein Jahr auf die Blüte verzichtet werden. Ein Sonderfall sind die Sorten der Gruppe `Endless Summer` und `The Bride`. Sie stehen rein botanisch gesehen den klassischen Bauernhortensien sehr nah, besitzen aber eine besondere Eigenschaft.  Kürzt man die Blütenzweige aus dem Vorjahr stark ein, tragen sie im Gegensatz zu den normalen Bauernhortensien noch im selben Jahr Blüten. Deshalb macht man bei manchen Sorten nichts falsch, wenn man sie, um ihr Höhen- und Breitenwachstum einzudämmen, im Frühjahr stark zurückschneidet.

Noch ein Tipp zu Schluss: Wenn Sie den ersten Blütenflor im Sommer gleich nach dem Verblühen entfernen, bilden die Pflanzen an den Trieben neue Blüten. Daher lohnt es sich, wie bei den öfter blühenden Pflanzen auch, im Sommer immer mal wieder zur Gartenschere zu greifen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schnitttermin für alle Hortensien ist Ende Februar
  • bei Bauern-Hortensien nur alte Blüten und erfrorene Triebe entfernen
  • immer dicht oberhalb des ersten grünen Knospenpaars schneiden
  • bei Rispen- und Ball-Hortensien alte Blütentriebe auf ein bis zwei Knospenpaare stutzen
  • wenn die Sträucher sehr dicht sind, einzelne alte Triebe ganz herausschneiden

Tipp von Daniel Brogle, Leiter Gärten, BBZ Arenenberg

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