Was für ein Elysium!
In bewusstem Gegensatz zum französischen Garten entwickelte sich im England des 18. Jahrhunderts der Landschaftsgarten. Sein Ziel ist es, die natürlich Landschaft abzubilden bzw. eine Art begehbares Gemälde davon zu schaffen. Ab dem 19. Jahrundert finden sich auch im deutschen Sprachraum und am Bodensee viele Beispiele.
Im 19. Jahrhundert der Natur auf der Spur…
Allerdings ist auch der Landschaftsgarten ein Kunstobjekt, das einen Idealzustand abzubilden versucht. In die Natur werden malerische Punkte hinein komponiert, wie z.B. Eremitagen, begehbare Eiskeller oder Grotten. Bassins mit Wasserläufen, künstliche Wasserfälle, alpine Saumpfade etc. Die Wege verlaufen nicht mehr geometrisch, sondern scheinbar natürlich. Aber auch das beruht auf Kalkül. Praktisch an jeder Verzweigung oder Biegung ändert sich der Blickwinkel und ein neuer Höhepunkt erscheint vor den Augen des Besuchers.
Der „grüne“ Fürst Pückler erkennt das Potenzial der Bodenseeregion
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erkannte schon der junge Graf von Pückler-Muskau das Potential des Bodenseegebiets für die Anlage von Landschaftsparks. Es bedürfe nur einer geringen Einmischung des Menschen und schon könnte man die schönsten Parks hier errichten, schrieb er an einen Freund. Kein Wunder also, dass sich noch heute schöne Beispiele davon finden. Die vor einigen Jahren zur Hälfte restaurierte Anlage von Schloss Arenenberg und der denkmalgeschützte Landschaftspark von Schloss Wartegg stehen hier sicher im Zentrum. Auch auf der Insel Mainau lassen sich noch Reste davon entdecken. Nicht zu vergessen Schloss Inzigkofen (bei Sigmaringen) oder die Villen am nordöstlichen Seeufer bei Lindau.